Sonntag, 6. Januar 2008
Mittwoch, 14. November 2007
HÖHER, SCHNELLER... SCHÄRFER!
Montag, 8. Oktober 2007
MUSIK: The Heavy - "Great Vengeance & Furious Fire"
The Heavy sind ein drogengeschwängerter Splatter-Pornofilm aus den 70ern. Viele Farben, überbordende Gitarren. Und am Schreibtisch schiebt Soul den Rock hoch und nimmt den Blues von hinten. Was das mit den Beat-Connaiseuren von Ninja Tune zu tun hat? Wenig und deshalb gibt’s ja auch das formidable Sub-Label „Counter Records“, Heimstatt von z.B. PopLevi. Gegen dessen geschmeidigen Wahnsinn nehmen sich The Heavy aus wie die Partysprenger mit CharlesManson-Shirts. Kaum länger als eine halbe Stunde bürstet einen dieser vor Ideen überbordende Bastard quer, um einen anschließend mit Fragezeichen über dem Kopf dastehen zu lassen. Was war das denn? Keine Ahnung, aber geil. Akustische Gitarren, Bristol-Sound, Riffs aus dem Sarg, ein exorzistischer Roadmovie. Ich versteh hier gar nix mehr. Schöner Zustand. Wo kommendie nochmal her? Bath. Bath?! Von da aus kann man dem Arsch der Welt zuprosten. Auch das noch… Schnell nochmal die halbe Stunde in die Vene jagen. Mitbrüllen. Die Schubladen rausreißen. Brutal gut. Brutal. Gut.
Drei Stücke des Albums gibt's hier.
Donnerstag, 9. August 2007
ARBEIT: Martin Wansleben (DIHK)
Mensch, Wansleben, da haben Sie sich mit Ihrem Vorschlag, dass deutsche Arbeitnehmer den Urlaub zur Weiterbildung nutzen sollen, ganz schön was einfallen lassen. Als reinrassiger Hauptgeschäftsführer des deutschen Industrie- und Handelskammertages blubberte es aus Ihrem Munde, dass Sie den letzten Urlaub zum Sprachtraining nutzten, indem Sie fremdsprachige Literatur gelesen hätten. Wissen Sie, was Leute tun, deren Menschwerdung bereits abgeschlossen ist? Die lassen sich warmes Meerwasser um die Testikel spülen, trinken bei 30 Grad fremde Biersorten und glotzen schön anzuschauenden Frauen aus aller Herren Länder auf den Hintern. Und wenn Sie nicht bald still sind, bekommen Sie von diesen Menschen demnächst auch noch Postkarten geschickt. Ätsch.
Donnerstag, 19. Juli 2007
POLITIK: Dietmar Bartsch (Die Linke)!!!
Am Tage vor ihrem Abmarsch in den Urlaub hielt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im Rahmen einer Bundespressekonferenz Hof. Bilanz: Aufschwung, keine Arbeitslosen mehr, Deutschland toll. Alles klasse. Kurz lächeln und dann ab. So weit, so langweilig. Im Nachklapp sah man dann Hubertus Heil (SPD), der alles Positive für seine Partei verbuchen wollte und dann Dirk Niebel (FDP), der auch irgendwas rhabarberte. Kurz vorm Einnicken, kamen dann Sie, Dietmar Bartsch. Was Sie GESAGT haben, war innerhalb von Nano-Sekunden vergessen. Vollkommen uninteressant. Viel spektakulärer war, wie sie AUSSAHEN! Neben Ihrem irgendwie etwas dubios aussehenden Mienenspiel und den immer etwas halbfettig wirkenden Haarschopf trugen Sie nämlich etwas im Gesicht, was da nicht hingehörte: Eine Sonnenbrille! In einem geschlossenen Raum! Im Fernsehen! Was hat Sie denn da geritten?! Bartsch, Sie sind doch nicht irre, Sie sind Bundesgeschäftsführer der Linken! Wenn Sie mit Ihrer Mediterranität nicht aufpassen, wähl ich Sie auf einmal beim nächsten Mal noch! Schönen Urlaub!
Dienstag, 17. Juli 2007
MEDIEN: "Die Terror-Biene der Hamas"
LEBEN: The Year Schwachsinn Broke
Montag, 16. Juli 2007
MEDIEN: Sat.1 streicht Nachrichtensendungen
Auf Empfehlung der sympathischen Unternehmensberatung McKinsey hat der Privatsender, an dem der Axel Springer Verlag als Anteils-
eigner und Gründungsge-
sellschafter beteiligt ist, mit sofortiger Wirkung seine beiden Haupt-Nachrichtensendungen "Sat.1 am Mittag" und "Sat.1 am Abend" gestrichen. 200 Mitarbeiter werden entlassen. Auf der kommenden Hauptversammlung will sich der Aufsichtsrat die Gehälter erhöhen lassen.
Sie haben jetzt 5 Minuten Zeit, in dieser Meldung etwas Unlogisches zu finden. Es wird Ihnen nicht gelingen.
eigner und Gründungsge-
sellschafter beteiligt ist, mit sofortiger Wirkung seine beiden Haupt-Nachrichtensendungen "Sat.1 am Mittag" und "Sat.1 am Abend" gestrichen. 200 Mitarbeiter werden entlassen. Auf der kommenden Hauptversammlung will sich der Aufsichtsrat die Gehälter erhöhen lassen.
Sie haben jetzt 5 Minuten Zeit, in dieser Meldung etwas Unlogisches zu finden. Es wird Ihnen nicht gelingen.
Sonntag, 15. Juli 2007
KABARETT: Dieter Hildebrandt - 12.07.2007 - Theater Trier
Dieter Hildebrandt, Jahrgang 1927, hat den Großteil seines kabarettistischen Lebens in Zeiten verbracht, in denen Abgrenzungen weitaus einfacher funktionierten als heutzutage. Im Bundestag standen sich ehemalige Widerstandskämpfer auf der einen und ehemalige SS-Leute auf der anderen Seite gegenüber. Alles rechts der Mitte war böse, alles links der Mitte gut. Der Frontverlauf war eindeutig. Seitdem hat sich einiges getan: Die Guten haben völkerrechtswidrige Angriffskriege geführt, den Sozialstaat verstümmelt und – als sie die Macht dazu hatten – nicht viel weniger lügnerisch, käuflich und einknickend gezeigt als die Konservativen und Liberalen, denen Dieter Hildebrandt dies gerne und zurecht aufs Brot schmierte. Mit weit aufgerissenen Augen, haspelnd und bohrend. Konstantin Wecker haute dazu brünftig schwitzend in die Tasten und sang irgendwas vom „Willi“, den sie „zerschloagen ham“. So war das damals in der guten alten BRD, an die man sich einst dergestalt erinnern wird, dass Helmut Kohl der letzte sozialdemokratische Bundeskanzler dieses Landes war. Dieter Hildebrandt hat die Schmierenstücke der rot-grünen Bundesregierung nicht dazu genutzt, seine Ziele neu zu justieren. Kein Schröder, kein Fischer, kein Scharping, kein Steinbrück, kein Steinmeier. Nur Kohl, Stoiber, Seehofer, Koch, Westerwelle, Niebel, Söder, Brüderle. Gewürzt mit Witzen gegen Holländer und Unternehmensberater. Das tut ihm nicht weh und seinem Publikum erst recht nicht. Das bekommt, was es serviert haben will, an einem Abend, der mehr gesellschaftliches Ereignis als Politisches Kabarett bietet. Gerhard Polt eröffnete einst sein Programm mit einem feinsinnigen und wendungsreichen Stück, in dem er als Touristenführer durch ein Konzentrationslager seinem Publikum bereits nach fünf Minuten klarmachte, dass hier und heute keine billigen Lacher und kein gemütliches Zurücklehnen abzugreifen sei. Dies ist bei Hildebrandt undenkbar. Er hat mittlerweile den „Institutions“-Status erreicht und ist nicht mehr willens oder auch in der Lage, in seinem Publikum Widerhaken zu verankern. Der größte Politische Kabarettist in Nachkriegsdeutschland, Matthias Beltz, wurde am Tage nach seinem Tode mit einem Schmähartikel der übelsten Sorte in Deutschlands Gossen-Postille Nr. 1 bedacht. Die Nachrufe auf Hildebrandt werden staatstragend und milde sein, man wird ihn als „Sturmgeschütz der Demokratie“ und „hellwachen Geist mit scharfer Zunge“ rühmen. Zumindest zweiteres lässt sich nach diesem Abend im wohlig gefüllten Trierer Theater nicht unterstreichen. Während seine starken Momente in der Kommentierung von Tagesaktuellem liegen, so sind die vorgetragenen Texte aus seinem neuen Buch „Nie wieder 80“ doch von teilweise erschütternder Flachheit. Wem zu Roland Koch kein besserer Satz als „Wenn Lügen kurze Beine hätten, könnte er aufrecht unterm Kabinettstisch hin und her rennen“ einfällt oder als Kritik am grassierenden „Berater“-Unwesen nur eine bereits hundertmal in allen Variationen gehörte Metapher aus dem empörten Munde tropft, dem ist ein „je platter, desto mehr lach-lach“-Publikum vielleicht doch nicht so unberechtigt in den Veranstaltungssaal gerutscht.
Mittwoch, 11. Juli 2007
MUSIK: NPD-Schulhof-Sampler
Hallo NPD! Ich will ja nicht drängeln, aber wird's nicht langsam mal wieder Zeit?! Also 2004 gab's ja die tolle CD "Schnauze voll - Wahltag ist Zahltag" und im Jahr darauf die nicht minder groovige "Der Schrecken aller linken Spießer und Pauker". 2006 wurde das Material wohl schon etwas dünne, denn "Der Schrecken aller linken Spießer und Pauker" wurde nur in einer "neuen, veränderten Auflage" herausgebracht. Und 2007? Bisher noch gar nix. Dabei ist das Jahr doch schon halb rum! Wo stecken denn die nationalen Liedermacher? Kriegen den rechten Arm nicht mehr runter an die Klampfe?! NPD, nehmt doch irgendwas auf. Irgendwas! Oder soll der nächste Schülerjahrgang ohne solch schinkenspeckgesichtige Heulsusennummern wie "Vertriebenenballade" der zackigen Band "Noie Werte" auskommen? Das könnt ihr doch wohl nicht wollen! Also, ran ans Liedgut. Wer schief singt, verkloppt wenigstens in der Zeit keine Ausländer.
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