Dienstag, 26. Juni 2007

MEDIEN: Ludwig-Börne-Preis für Henryk M. Broder

"Ich danke Ihnen, dass sie heute hergekommen sind, um mit mir zu feiern. Wie Sie sich denken können, ist die Verleihung des Ludwig-Börne-Preises an mich nur ein kleiner Schritt vorwärts für die Menschheit, aber ein großer Schritt für mich in Richtung der Hall of Fame der großen Geister. Ich sage das in aller Unbescheidenheit und im vollen Bewusstsein, dass es zum guten Ton und zum Ritual solcher Feiern gehört, sich verwundert und überrascht zu zeigen, dass es nicht einen anderen erwischt hat, einen, der es viel mehr verdient hätte. Sogar Kardinal Ratzinger hatte vor seiner Wahl zum Papst den Allmächtigen angefleht, er möge den Kelch an ihm vorbeigehen lassen. Nein, ich finde, Helmut Markwort hat die richtige Wahl getroffen."

Respekt, Herr Broder, nur fünf Sätze hat es sie gebraucht, um jeglicher Vermutung gerecht zu werden. Dass sie vom ehemaligen "Ein Herz für Tiere"-Chefredakteur einen Preis verliehen bekommen haben, der nach einem Literatur- und Theaterkritiker benannt ist, der sich zeitlebens für die Verbreitung der Demokratie als Voraussetzung der Freiheit eingesetzt hat, finden sie nicht absurd, sondern richtig. Natürlich beißt sich das nach Ihrer Logik keineswegs mit der Aussage "Die Idee, man könnte dem Terror nur mit rechtsstaatlichen Mitteln beikommen, übersteigt die Grenze zum Irrealen". Denn es geht nicht um Recht oder Unrecht, sondern nur um Täter oder Opfer. "Es stimmt, Israel ist heute mehr Täter als Opfer. Das ist auch gut und richtig so, nachdem es die Juden fast 2000 Jahre lang mit der Rolle der ewigen Opfer versucht und dabei nur schlechte Erfahrungen gemacht haben. Täter haben meiste eine längere Lebenserwartung als Opfer und es macht mehr Spaß, Täter als Opfer zu sein." Ich hoffe, sie waren mit den 20.000,- Euro Preisgeld gut einen mit Helmut Markwort heben und haben sich dabei bestens verstanden. So rein menschlich. Von Schmock zu Schmock.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

my dear comrade

mal sehen wie lange du dass bloggen durchhaelst, ich war seit 3 monaten auf meinem nicht mehr aktiv, und dass wo doch der oeffentliche sektor streik (der groesste ever ever ever in post-apartheid) fast in seinen 2. monat geht. naja viellecht hi-jacke ich deinen ;-)

love from a rainy kwazulu natal
natascha