
Mit "Das Leben der Anderen" ist Florian Henckel von Donnersmarck ein schöner Film gelungen. Dafür gab's dann auch prompt den Oscar. Und das Elend begann. Schon während und nach der Zeremonie schien bei Herrn von Donnersmarck das ein oder andere Lämpchen durchgebrannt zu sein. Es hat wohl niemand repariert, denn was durfte man heute patzig aus der Feder von Donnersmarcks in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung lesen? "Waren uns Stauffenberg und Konsorten nach dem Krieg noch undeutsche Vaterlandsverräter, so ist uns heute selbst der größte Star der Siegernation nicht gut genug, unseren Übermenschen Stauffenberg zu spielen, wenn dieser Star in seinen persönlichen Überzeugungen nicht ganz auf dem gegenwärtigen Kurs Deutschlands liegt." Und das alles nur, weil weder die Familie von Stauffenbergs vor Euphorie in die Hände klatschte, noch das Bundesfinanzministerium eine Drehgenehmigung im Bendlerblock erteilte, in dem von Stauffenberg hingerichtet wurde. Irgendwie ist die Begeisterung darüber, Tom Cruise in einem verkitscht-historischen Helden-Epos zu bewundern, nur sehr rar ausgeprägt. Jedenfalls außerhalb von Scientology und dem künstlerisch tüchtig durchgeschaukelten Gehirn des Star-Regisseurs F.H.v.D. - Und diesen Umstand sollte man kaum bedauern.
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